Bauern-/Heimatgarten

Geschichtliches:

Bäuerliche Gärten zur Selbstversorgung der Hofbewohner gab es in verschiedenen Formen bereits im Mittelalter. Der Begriff „Bauerngarten“ im engeren Sinn ist jedoch erst seit der Gartenschau 1913 in Hamburg gebräuchlich geworden. Dort erhielt der Bauerngarten nach den Vorbildern der alten Klostergärten mit ihren römischen Einflüssen und den Gärten der Schlösser sein heutiges Bild.

Im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ hatte Wilhelm Albers im Jahre 1999 die Idee, den nicht mehr bewirtschafteten „Pastors Garten“ als typischen Bauerngarten herzurichten. Er fand begeisterte ehrenamtliche Mitstreiter, die sich der brachliegenden, unansehnlichen Fläche annahmen und sie in den vergangenen Jahren zu einem Kleinod entwickelte.

Die Anlage:

Der Garten bildet eine Einheit mit der direkt angrenzenden Hofanlage eines ehemaligen Bauernhauses aus dem Jahre 1828, das heute als Heimathaus genutzt wird. Er ist symmetrisch klar gegliedert. Die inneren Wege sind in Form eines Kreuzes angelegt (sog. Wegekreuz) mit einem Rondell im Kreuzungspunkt. Dadurch ergeben sich vier Felder für Gemüse, Kräuter, Blumen, Beerenobst, Obstbäume und eine Teichanlage. Eine Kompostanlage sorgt für natürlichen Dünger. Ein Insektenhotel, ein in die Gerätehütte integrierter Bienenstand und Nistkästen bieten Möglichkeiten der Besiedlung durch nützliche Insekten und Vögel. Eine Laube lädt zum Verweilen ein. Die Wege sind mit Buchsbaumhecken eingefasst und teilweise mit Rosenbögen überspannt. Als äußere Einfriedigung dient eine Weißdornhecke. Es wurden nur natürliche Materialien aus der Region verwendet.

Die Gartenanlage erfüllt die Wettbewerbskriterien des Emsländischen Heimatbundes, die in 10 Kategorien mit einer Sonderkategorie für die Erhaltung ortstypischer, bedrohter Arten eingeteilt sind. (Link zu den Kriterien)

Hausgarten:

Auf Initiative von Maria Lüken und Gabriele Robin entstand ebenfalls 1999 direkt am Eingang des Heimathauses in der Nähe zur Küche ein Hausgarten mit vielen Kräutern und Blumen. Im Zentrum steht ein Buchsbaum, dessen Alter auf 200 Jahre geschätzt wird.

Pflege:

Jeden Montag treffen sich 13 ehrenamtliche „Bauerngärtnerinnen und „Bauerngärtner“, die dafür sorgen, dass die Anlagen entsprechend ihrer Zweckbestimmung genutzt werden und die typischen Merkmale eines Bauerngartens erhalten bleiben.

Auszeichnungen:

Der Bauerngarten wurde 2002 das erste Mal beim Wettbewerb für „Naturgärten“ des Emsländischen Heimatbundes angemeldet. Als „Bauerngarten“ erfüllte er jedoch die Bedingungen für einen Naturgarten nicht. Dennoch wurde 2004 ein Sonderpreis für die Teichanlage mit Bienenstand verliehen. Auf Vorschlag von Gerd Raming-Freesen (damaliger 1. Vorsitzender des Heimatvereins) führte der Emsländische Heimatbund dann erstmals 2006 einen speziellen Bauerngartenwettbewerb durch, bei dem der Bauerngarten Oberlangen prompt den 1. Platz belegte. Nach einem 2. Platz im Jahre 2008 wurde im Jahre 2012 erneut der 1. Platz erreicht.

2013 erhielt der Heimatverein für den Bauerngarten den 1.Preis beim niedersachsenweit durchgeführten Wettbewerb „Dorfleben-Schätze“ der „AG Urlaub und Freizeit auf dem Lande“

2015 wurde der Bauerngarten in die Liste der Stiftung „Het Tuinpad Op – in Nachbars Garten“ aufgenommen, die die grenzüberschreitende Förderung der Gartenkultur zum Ziel hat.


Alois Robin

Alois Robin

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